– von Fr. Ponsa | Fotos: Klasse 6a/b–
Am Montag, dem 27.04.2015, war es nun endlich soweit. Unsere Klassenfahrt nach Warnemünde konnte beginnen. Alle trafen sich aufgeregt quasselnd und die Größe der Koffer bestaunend am Bahnhof in Bergen. Die Stimmung war prima und ließ sich auch nicht durch den Regen trüben, der uns noch für die nächsten 3 Tage vorausgesagt wurde.
Nach der Fahrt mit Bahn, S-Bahn und Bus kamen wir fröhlich in Warnemünde an, wo man uns in der Jugendherberge freundlich begrüßte. Das Wetter war noch immer mies, aber bei leckeren Kartoffelpuffern schnell wieder vergessen. Nach dem Essen ging es mit vollem Bauch erst einmal auf die Zimmer, wo die Betten bezogen wurden. Meist von den weiblichen Mitreisenden. Viele männliche stellten sich entweder absichtlich sehr ungeschickt an oder wussten tatsächlich nicht, wie sie die olle Bettdecke in den Bezug fummeln sollten. Nachdem auch der Letzte aus dem Wäscheknäuel befreit war, ging es an den Strand. Und siehe da: Die Sonne schien mit voller Kraft. Anscheinend hatten alle aufgegessen und wir wurden nun belohnt.
Die Wanderung am Wasser führte uns zum Warnemünder Leuchtturm, den wir schnaufend erreichten. Einigen „brannten“ nach eigenen Aussagen schon die Füße, aber beim anschließenden Eisessen und Bummeln kühlten diese in rasanter Geschwindigkeit wieder ab.
Nach dem Heimweg wartete wieder ein leckeres Büfett auf uns und einige Schülerinnen präsentierten beim Essen bereits ihr drittes Outfit. Rekord an diesem Tag war übrigens ein Mädchen der 6b, die sich sage und schreibe sechsmal umzog.
Wie es sich für eine Klassenfahrt gehört, war die Nacht sehr kurz und die Augen am nächsten Morgen sehr klein.
Am Dienstag rückten wir mit unseren vierzig Mann im Zoo ein, wo fleißig Fotos geschossen wurden. Der Tag war ziemlich kalt, aber beim anschließenden Bummel durch die Rostocker Innenstadt und ihre Läden wurde allen schnell wieder warm. Lieblingsobjekt der Begierde war übrigens ein Lippenpflegestift in der Form eines Wachteleis, der in den unterschiedlichsten Duft- und Geschmacksrichtungen käuflich erworben und anschließend präsentiert wurde. Da die Sonne wieder vom Himmel lachte, war Kaufobjekt Nummer 2 eine Sonnenbrille. Diese musste genau zwei Kriterien erfüllen: Cool aussehen und bläulich schimmernde Gläser haben.
Nach dem leckeren Abendbrot gingen einige noch an den Strand und brachten mithilfe ihrer Schuhe auch allen anderen, die in der Herberge geblieben waren, einen kleinen feinen Sand-Gruß mit. Nichts ist herrlicher, als Sand im Bett.
Auch diese Nacht wurde wieder sehr kurz.
Am Mittwochmorgen machten sich dann die ersten Schlafentzugserscheinungen bemerkbar. In einigen Zimmern rührte sich auch wenige Minuten vor dem Frühstück noch nichts und nur durch minutenlanges Klopfen an den Türen und Mantra-artige Gesänge („Aufstehen, Frühstück, aufstehen, Frühstück …) gelang es, allen die Möglichkeit auf ein leckeres Brötchen zu verschaffen. Da ein müder Körper aber ungern Nahrung verdaut, wurde das Frühstück teilweise mit fast geschlossenen Augen in flüssiger Form (sprich Tee mit viel Zucker) zu sich genommen.
Bei der anschließenden Strandwanderung hörte man den ein oder anderen Magen knurren, aber selbst die müdesten und hungrigsten Schüler zeigten sich begeistert vom Wissen der beiden Biologen, die uns in die Geheimnisse der Welt der Steine entführten. Wie wild wurden diese nun gesammelt, aufgeklopft und unter der Lupe betrachtet. Bei einer Gruppe kam es dadurch dazu, dass die Strandwanderung genau 50 Metern lang war. Und das bei einer Zeit von 1,5 Stunden! Der Biologe machte mehrmals deutlich, dass ihm das noch nie passiert sei. Aber er strahlte bei diesen Worten übers ganze Gesicht. Die Kinder hatten ihm stets sehr aufmerksam zugehört und echtes Interesse gezeigt.
Am Nachmittag dann ging es wieder nach Warnemünde, wo schon Frau Drusche auf uns wartete. Dieser gelang es, die müden (und natürlich wieder sehr brennenden) Füße vergessen zu lassen, als sie mit uns durch die Straßen von Warnemünde wanderte und viel Interessantes zur Geschichte zu erzählen hatte. So manches Mal kamen wir ins Staunen und auch Lachen.
Am Abend waren die Kinder der Meinung: „Heute ist die letzte Nacht. Da wird nochmal Party gemacht!“ Die Müdigkeit der Lehrer muss sich aber irgendwie auf die Kinder übertragen haben, denn schon nach kurzer Zeit war kein Mucks mehr aus den Zimmern zu hören.
Übrigens, nochmal zur Wetterlage: Die angekündigte Schwedenkälte plus Dauerregen blieb aus. Wir hatten wunderschönsten Sonnenschein. Wenn Engel reisen …
Donnerstagmorgen war nun Zimmeraufräumen angesagt. Besonders einigen Jungen fiel das sehr, sehr schwer. Wie benutzt man bloß so einen Besen? O-Ton: „Das ist ja echt Hausarbeit. Puuh.“ Aber auch das war irgendwann überstanden und alle trafen sich vor der Jugendherberge, um die Heimreise anzutreten. Die meisten waren darüber sehr traurig und meinten, dass man ruhig noch länger hätte bleiben können. Aber wie heißt es so treffend: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören.
Und noch einmal zur Wetterlage: Nachdem wir in Bergen wieder ankamen, fing es an zu regnen. Der Wettergott muss uns sehr gemocht haben.
Und wenn Lehrer sagen: „Es war anstrengend, aber schön und die Kinder waren richtig toll.“, gibt es doch nichts mehr hinzuzufügen.